100 Jahre Frauenwahlrecht in Europa - Ausstellung noch bis 28. Februar im Passauer Land
Vilshofen. Die Einführung des aktiven und passiven Wahlrechts für Frauen vor 100 Jahren ist ein Meilenstein in der Geschichte der Demokratie in Deutschland. Die Wahl zur Deutschen Nationalversammlung am 19. Januar 1919 war der erste deutschlandweite Urnengang.
Die Frauen, die sich über 100 Jahre für ihre politischen Rechte einsetzten, trafen auf sehr unterschiedliche Bedingungen. 1906 konnten die ersten Frauen in Europa wählen und zwar in Finnland, 1984 schließlich erhielten die Liechtensteinerinnen als letzte die bürgerlichen Rechte. Dazwischen liegt ein Menschenleben. Europa veränderte sich grundlegend in politischer, sozialer, gesellschaftlicher und kultureller Hinsicht. Diese große Zeitspanne lässt schon ahnen, dass die Durchsetzung des allgemeinen Frauenwahlrechts in vielen Ländern mit extremen Hindernissen verbunden war.
Die Ausstellung zeigt die Entwicklung des Frauenwahlrechts in 20 Ländern und stellt einige Frauenrechtlerinnen vor, die sich besonders engagierten. In allen europäischen Ländern konnten Männer zuerst wählen, was bisher nicht immer wahrgenommen wurde. Darum ist es umso wichtiger, den Einsatz der Frauen ins Bewusstsein zu holen, die über 100 Jahre lang mit viel Ausdauer für ihre Rechte kämpften und dabei viel Widerstand, Ignoranz und Angst begegneten.