Achtung Feuersalamander!
Vilshofen. Das Naturschutzgebiet Vilsengtal bei Vilshofen ist Lebensraum vieler seltener und geschützter Arten, unter anderem leben hier auch Feuersalamander. Das Tier steht in Deutschland auf der Roten Liste gefährdeter Arten und gilt nach Bundesnaturschutzgesetz als besonders geschützt. Neben dem Lebensraum verschiedener Tierarten ist das Vilsengtal auch Ziel vieler Naturliebhaber und Erholungssuchender. Gerade hier ist es den Verantwortlichen für das Naturschutzgebiet wichtig, Besucher zu sensibilisieren. Landkreis Passau und Stadt Vilshofen haben deshalb nun Warnhinweise aufgestellt, die auf die Feuersalamander aufmerksam machen und gleichzeitig generell zu einem rücksichtsvollen Verhalten im Naturschutzgebiet mahnen sollen.
Die auffällig gezeichneten Amphibien besiedeln typischerweise feuchte Laubmischwälder mit sauberen und kühlen Quellbächen, Quelltümpeln und quellwassergespeiste Kleingewässern. Der Schutz des Vilsengtals bedeutet somit gleichzeitig Schutz der Feuersalamander.
„Mit dem Artenhilfsprogramm Feuersalamander vom Landesbund für Vogelschutz, Bund Naturschutz und Landesverband für Amphibien- und Reptilienschutz sollen Daten über Feuersalamander gesammelt werden, insbesondere die Ausbreitung des Hautpilzes Batrachochytrium salamandrivorans (Bsal), welcher die Art massiv bedroht,“ erklärt Carmen Moosmüller von der Unteren Naturschutzbehörde am Landratsamt Passau. Zum anderen seien ganz konkrete Schutzmaßnahmen wie die Schaffung von Gumpen und Totholzanreicherung oder die Renaturierung von Quellen und Bachoberläufen geplant.
Durch Schneebruch Anfang Februar wurde im Vilsengtal sehr viel neues Totholz im Gebiet geschaffen, das ganz im Sinne des Schutzzweckes im Tal verbleibt. Entlang der Wege sind die Spuren des Ereignisses noch gut sichtbar. Der Feuersalamander, der übrigens Höhlentier des Jahres 2023 ist, ist witterungsbedingt zeitweise nicht sehr flexibel und wird daher leicht Verkehrsopfer, im Vilsengtal häufig auch von Fahrrädern. Die Stadt Vilshofen und der Landkreis Passau haben deshalb Warnschilder mit Feuersalamandern im Naturschutzgebiet angebracht, um die Besucher des Gebietes auf die Tiere aufmerksam zu machen. Die Schilder werden im Rahmen des Artenhilfsprogramms bereitgestellt.
Landrat Raimund Kneidinger begrüßt die Aktion. „Viele wissen wahrscheinlich überhaupt nicht, dass das Vilsengtal Heimat zahlreicher bedrohter Arten ist. Deshalb ist es umso wichtiger, die Menschen, die hierherkommen darauf hinzuweisen. Das ist ein wichtiger Beitrag zum Schutz der hier lebenden Tiere“, so der Landrat, der die enge Zusammenarbeit von Stadt Vilshofen und Landkreis Passau sowie den im Naturschutzgebiet Vilsengtal aktiven Organisationen lobte.
Naturschutzgebiete sind im Bundesnaturschutzgesetz aufgeführte Gebiete, welchen dem besonderen Schutz von Natur und Landschaft dienen. Für den Aufenthalt dort gelten einige wichtige Regeln, um die heimische Fauna und Flora zu schützen. „Generell gilt der Grundsatz: Hinterlass keine Spuren außer Deine Fußspuren – und diese auch nur auf den ausgeschilderten Wegen,“ so Moosmüller. Tiere und Pflanzen dürfen nicht gestört oder verletzt werden, hier darf also nichts eingesammelt, aufgeschreckt oder verfolgt werden. Hunde sind ständig an der Leine zu führen, egal mit welchem Ausbildungsstand. Lautes Lärmen ist ebenfalls untersagt. Wer genau wissen will, was im Naturschutzgebiet zu beachten ist, der kann sich gerne bei der Unteren Naturschutzbehörde am Landratsamt Passau informieren.