Alois Spieleder übernimmt Kreisarchäologie
Passau. Seit 1. Juli 2019 ist die Kreisarchäologie am Landratsamt Passau neu besetzt: Alois Spieleder wird in Nachfolge von Walter Wandling, der nach jahrzehntelanger Arbeit für den Landkreis heuer in Pension ging, diesen Fachbereich künftig betreuen.
Alois Spieleder (Jahrgang 1980) ist gebürtiger Passauer, hier hat er auch an der Universität seinen Abschluss in „Archäologie der Römischen Provinzen“ gemacht. Erste Kontakte zur Kreisarchäologie Passau hatte Spieleder im Jahr 2004, als Professor Helmut Bender mit den Studenten der Archäologie der Römischen Provinzen eine Grabung in Kooperation mit der Kreisarchäologie Passau durchführte. Spieleder: „Eigentlich suchten wir damals eine römische „villa rustica“, fanden allerdings frühkeltisches, und zwar einen hallstattzeitlichen Herrenhof.“
Lange Jahre war Alois Spieleder als freier Archäologe tätig, seit 2012 mit einer eigener Grabungsfirma mit zwei weiteren Partnern. Damals zog der Archäologe ins Freisinger Umland, ließ aber nie die Kontakte zu seinem Passauer Netzwerk abreißen. Dass er jetzt wieder in seiner Heimat tätig sein kann, freut den Archäologen – aus persönlicher wie fachlicher Sicht. Denn Alois Spieleder hält den Landkreis Passau für einen der archäologisch interessantesten Bayerns. Grund: Die starke naturräumliche Unterteilung begünstigte das Vorhandensein von fast allen in vorgeschichtlicher Zeit wichtigen Rohstoffen. Hierbei ist z.B. an die Silex-Vorkommen aus dem Ortenburg-Vilshofener Raum zu denken, der Eisenabbau bei Griesbach im Rottal und nicht zuletzt die Graphitvorkommen in Kropfmühl. Dazu kommt die geographische Lage an den Hauptverkehrsadern Donau, Inn und Ilz. Entlang dieser Flüsse fand allerdings nicht nur Warenaustausch statt, hier kam es auch zum Technologietransfer und damit einhergehend natürlich auch zu Migration. All dies begünstigt die reiche Fundstellenlandschaft, die das Team der Kreisarchäologie um Walter Wandling mit der Hilfe zahlreicher ehrenamtlicher Helfer erarbeitet hat.
Die gleiche Diversität spiegelt sich nach Meinung Spieleders auch heute noch in vielen Baudenkmälern, die sich je nach Region in ihrer Ausprägung zwischen „Rottaler Vierseithof“ bis hin zum „Waidlerhaus“ äußert. Spieleder: „Auch diese gilt es zu erhalten, da sie Ausdruck unserer Kulturlandschaft sind.“