Ein „Lichtblick“ für 750 Senioren
Passau. „Das Gespenst Altersarmut geht um“ – mit diesen eindringlichen Worten charakterisierte Eva-Maria Fuchs, Beauftragte der PNP-Stiftung, die aktuelle Situation notleidender Senioren. Die Hilfeleistungen der Stiftung für diesen Personenbereich seien 2019 sprunghaft gestiegen und: „Nahezu jeder geprüfte Antrag war gerechtfertigt.“ Insgesamt schüttete die PNP-Stiftung in diesem Jahr rund 500.000 Euro aus, davon allein über 100.000 Euro jetzt zu Weihnachten, berichtete Fuchs bei einem Treffen mit Landrat Franz Meyer. Dieser hatte auch das Führungsteam der bayernweiten Initiative „Seniorenhilfe Lichtblick“ mit Hauptsitz in München und einer Nebenstelle in Deggendorf eingeladen, um ein großes „Vergelt´s Gott“ zu sagen. „Lichtblick“ unterstützt satzungsgemäß bedürftige Rentnerinnen und Rentner, deren Altersgeld unter dem Sozialhilfesatz liegt. Rund 75.000 Euro aus Spenden, die in Niederbayern an den Verein gingen, konnte jetzt die Sozialverwaltung am Landratsamt Passau an insgesamt 750 bedürftige Senioren weitergeben. Nachdem in den letzten Jahren unter anderem die staatlichen Weihnachtsbeihilfen weggefallen seien, so der zuständige Abteilungsleiter Andreas Buettner, könne mit den überwiesenen Geldbeträgen – „auch wenn sie bescheiden sind“ - Lücken gefüllt werden, die vom Gesetz nicht erfasst sind.
Sowohl Lydia Staltner, Gründerin und 1. Vorstand von Lichtblick Seniorenhilfe und ihre Kollegin Brigitte Grung als auch die zuständige Projektleiterin im Sozialamt Irene Schweighardt und Daniela Schalinski (Leiterin Senioren-Fachstelle) berichteten übereinstimmend von einem Umstand, der gerade die Seniorenhilfe erschwere: Der Scham vieler Betroffener, sich zu melden. Daher sei die Dunkelziffer an bedürftigen älteren Menschen sicher enorm.
Der Landkreis Passau will hier mit „Lichtblick“ aktiv mit den Geldzuwendungen an Senioren gegensteuern. Die entsprechenden Benachrichtigungen hatten die Empfänger zunächst durch ein persönliches Schreiben von Landrat Franz Meyer erhalten, das Geld wurde dann noch vor Weihnachten überwiesen. Seitdem erreichen den Landrat fast täglich Anrufe und Dank-Briefe. Darunter sind viele Schreiben mit „wirklich bewegendem Inhalt“. Dies wertet der Landrat als Bestätigung, dass diese Aktion, die das Landratsamt bereits zum fünften Mal durchführt, auch „für ein Stück Würde und Lebensfreude steht“. Siegfried Weishäupl, Sachgebietsleiter Soziales und Senioren, und der Landrat sehen die Mittel, die der Verein „Lichtblick“ seit 2015 in bewährter Partnerschaft zum Landkreis zur Verfügung stellt, als wertvollen Beitrag, um unkompliziert zu helfen. Richtschnur seien hier die Satzungsbestimmungen des gemeinnützigen Vereins. Landrat Franz Meyer: „Die Zusammenarbeit mit „Lichtblick“ ist für den Landkreis Passau und seine Senioren ein wirklicher Lichtblick.“