Ein Multitalent nimmt (fast) Abschied
Der Rahmen hätte nicht idealer sein können: Beim Treffen der Kreisheimatpfleger im historischen Wirtshaus Lanz in Untergriesbach wurde Reinhard Baumgartner verabschiedet. Als Mitarbeiter in der Kreisarchäologie hatte der Hofkirchener 30 Jahre lang dazu beigetragen, die Schätze der Vergangenheit für die Heimat zu erhalten – und noch vieles mehr, wie Landrat Raimund Kneidinger bei seiner Laudatio erläuterte.
Ein Multitalent sei damals vor drei Jahrzehnten ins Kulturreferat und dann ins Team der Kreisarchäologie gestoßen. Baumgartner habe als gelernter Elektriker und Schweißer großes handwerkliches Geschick mitgebracht, aber auch sein künstlerisches Talent hätten ihn zu einem vielgefragten Zeichner maßstabsgetreuer Abbildungen von archäologischen Funden gemacht. Etliche seiner Zeichnungen seien in der Bayerische Staatssammlung archiviert.
Baumgartners Hauptaufgaben waren Einweisung und Aufsicht beim Einsatz von Grabungshelfern sowie die Fundregistrierung zur Weitergabe der Daten an das Landesamt für Denkmalpflege. Ausdrücklich erwähnte der Landrat auch Baumgartners langjährige Funktion als verantwortlicher Leiter der Ausstellung auf Burg Hilgartsberg und die damit verbundenen Führungen „für Kinder und Erwachsene bis hin zu ganzen Vereinen und auch Fachpublikum“. Diese erfolgreiche Arbeit komme nun dem Landkreis Passau im Granitzentrum Bayerischer Wald in Hauzenberg zugute. „Dort bist du Mitte letzten Jahres auf Anhieb zu einem unverzichtbaren Mitarbeiter geworden“, so Kneidinger. Dass Baumgartner auch als Rentner weiterhin im Granitzentrum mitarbeiten werde, sei großartig und Zeichen seiner „zentralen Charaktereigenschaft“, wonach es bei ihm grundsätzlich eher ein Ja als ein Nein gebe.
Kneidinger schloss mit der Hoffnung, dass Reinhard Baumgartner nun auch mehr Zeit für sein Hobby, die Tierfotografie finden werde. Auch hier brachte es der Hofkirchener zur Meisterschaft mit Ausstellungen unter anderem im Landratsamt und Einrichtungen des Landkreises.