Große Hilfsbereitschaft für Ukraine-Flüchtlinge im Passauer Land
Lkr. Passau. Landrat Raimund Kneidinger hat in einer Videokonferenz die Bürgermeister aus dem Landkreis Passau über den aktuellen Stand der Flüchtlingsbewegungen aus der Ukraine und die bevorstehenden Aufgaben für Kreis und Kommunen informiert.
„Wir erfahren überall eine unglaubliche Hilfsbereitschaft, von Privatpersonen, Kommunen, Vereinen oder Unternehmen,“ so Landrat Raimund Kneidinger. Das Schicksal der schutzsuchenden Ukrainerinnen und Ukrainer gehe vielen sehr nahe. „Unser Landkreis zeigt gerade jetzt einen vorbildlichen Zusammenhalt, dafür vielen herzlichen Dank an alle, die sich bisher schon eingebracht haben oder ihre Hilfe angeboten haben,“ sagt der Landrat.
In den nächsten Wochen sei mit steigenden Zahlen Geflüchteter aus der Ukraine im gesamten Bundesgebiet zu rechnen. Ziel ist nach den aktuellen Planungen eine gleichmäßige Verteilung nach dem sog. Königsteiner Schlüssel. Nach derzeitigen Modellrechnungen sollte der Landkreis Passau 750 bis zu 1500 geflüchtete Ukrainer aufnehmen. Innerhalb des Landkreises ist eine nach Einwohnerzahl der Kommunen gegliederte Aufteilung geplant. Bei 38 Kommunen bleiben die Zahlen also für die einzelnen Gemeinden überschaubar.
Im Austausch mit den Bürgermeistern bestätigte sich auch der bisherige Kenntnisstand, dass viele Geflüchtete bereits genaue Ziele oder Anlaufadressen etwa bei Verwandten oder Bekannten haben. Dort können sie auch – zumindest vorübergehend – bleiben. Etliche Kommunen haben bereits von ersten Geflüchteten berichtet, die dort schon untergekommen sind.
Überwiegend kommen derzeit Frauen mit Kindern in Deutschland an. Ziel ist eine Unterbringung dort, wo sich die Geflüchteten möglichst gut selbst versorgen können, also in Wohnungen, Ferienwohnungen oder Ähnlichem. Grundsätzlich dürfen sich Ukrainer legal in Deutschland aufhalten, mit einer Registrierung durch die Ausländerbehörde auch eine Erwerbstätigkeit ausüben oder bei Bedarf Sozialleistungen nach dem Asylbewerberleistungsgesetz empfangen. Über die Details der Verfahren wurden die Bürgermeister bereits informiert, da die Kommunen in vielen Fällen die erste Anlaufstelle für Flüchtlinge sind.
Kommunen und Landkreis wollen die Herausforderungen im engen Schulterschluss angehen, das wurde bei der Videokonferenz deutlich. Für Landrat Kneidinger war es daher wichtig, die Städte, Märkte und Gemeinden frühzeitig zu informieren und einzubinden.
Um eine mittel- und längerfristige geeignete Unterbringung ukrainischer Geflüchteter zu gewährleisten, nimmt der Landkreis Passau nach wie vor Wohnraumangebote mit angemessenem Mietzins entgegen. Wohnungsbesitzer, die entsprechende Wohnungen zur Verfügung stellen wollen, finden ein entsprechendes Formular und Kontaktdaten unter www.landkreis-passau.de/ukraine-hilfe.