Hochwasserlage entspannt sich langsam – Grundwasser kann örtlich ansteigen

04. Juni 2024: Inn-Scheitelwelle hat Neuhaus ohne Schäden passiert – In Vilshofen, Hofkirchen und Windorf bewährt sich Hochwasserschutz - Erlau bleibt verschont – Obernzell profitiert von Hochwasserregulierung durch Kraftwerk Jochenstein
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Nachdem die Hochwasserlage an der Donau oberhalb von Passau beginnt sich zu entspannen, richtet sich der Blick aus Sicht des Landkreises jetzt in erster Linie auf den Inn und den Donau-Abschnitt unterhalb der Dreiflüssestadt. Hier gehen aber alle Prognosen davon aus, dass auch dieser Bereich von nennenswerten Schäden weitgehend verschon bleiben wird. Das war auch das Ergebnis von Kontrollfahrten am Dienstagmittag.

Während Landrat Raimund Kneidinger sich in Neuhaus am Inn ein Bild von der Lage machte und mit den Einsatzkräften sprach, informierte sich Kreisbrandrat Josef Ascher bei den Einsatzstellen in Obernzell und Erlau über die aktuelle Situation. Zuvor hatte unter anderem das Wasserwirtschaftsamt beim täglichen Hochwasser- Jour Fixe in Vilshofen über die generelle Lage informiert. Demnach bleibt es bei den moderaten Prognosen für die Donau bei Vilshofen, Hofkichen und Windorf. Der Rückgang der Pegelstände wird allerdings Tage dauern, ein Unterschreiten der Meldestufe 4 etwa in Hofkirchen ist erst für Freitag zu erwarten. Bis dahin bewährt sich der aufgebaute Hochwasserschutz. Die Deiche werden regelmäßig begangen.

Starkregen in Rosenheim und anhaltende Niederschläge in Salzburg führten dazu, dass am Montagabend der Inn begann, zusätzlich Wasser in die Donau zu führen. Der Inn-Scheitel selbst passierte Neuhaus am heutigen Dienstag, 4. Juni, im Laufe des frühen Nachmittags und sorgte nachfolgend in der Donau für steigender Pegel. In Erlau blieb die Donau dennoch – wenn auch knapp – in ihrem Bett. In Obernzell, wo durch Bauhof und Feuerwehr vorsorglich der mobile Hochwasserschutz aufgebaut wurde, sorgte das Kraftwerk Jochenstein für einen absolut unproblematischen Pegelstand: Mit vollständig geöffneten Hubwehren und einem entsprechend gewaltigen Abfluss bewirkte das Kraftwerk in seinem Oberlauf sogar ein Niedrigwasser.

Als problematisch für die kommenden Tage kann sich die Grundwassersituation erweisen. Je länger die erhöhten Pegelstände in den Flüssen anhalten, umso mehr kann dies auch zu einem Ansteigen des Grundwasserspiegels im Hinterland führen. Überschwemmte Ackerflächen etwa sind jetzt schon vereinzelt die Folge. Im Bereich Edelhof an der Donau sicherte am Dienstag die Feuerwehr Obernzell einen Keller vor Grundwasser. Hier wurde etwas donauaufwärts auch die Bundesstraße B388 abschnittsweise überschwemmt und musste daher bis auf weiteres gesperrt werden. Dies führt zu erheblichen Behinderungen für das östliche Landkreisgebiet, hier namentlich für die Marktgemeinde Obernzell und das Wegscheider Land insgesamt. In Verbindung mit einer hochwasserbedingten Sperrung unter anderem der Abfahrt Löwmühle in die B388 sind darüber hinaus auch viele Menschen aus den Bereichen Hauzenberg, Thyrnau und darüber hinaus betroffen.

Wie lange die B388 gesperrt bleibt, ist derzeit offen. Dies ist allerdings auch die einzige größere Straßensperrung im Landkreisgebiet wegen Überflutung.

 

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Bewahrt den Markt Obernzell vor Überflutung: mobiler Hochwasserschutz