In großen Schritten zur E-Mobilität im ÖPNV: Verdoppelung der Elektrobusflotte bis 2024
Lkr. Passau. Die Weiterentwicklung der Mobilität der Zukunft beschäftigt vor allem ländliche Regionen. Auch der Landkreis Passau will sein Angebot verbessern und klimaneutraler gestalten. „Unser wichtigsten Partner dabei sind unsere Verkehrsunternehmen“, wie Landrat Raimund Kneidinger betont.
Konkret wollen sich die Verkehrsunternehmen nun bereit machen für den Einsatz von elektrisch betriebenen Bussen, um den ÖPNV im Passauer Land in Zukunft umweltverträglicher zu gestalten. Dazu läuft derzeit eine Machbarkeitsstudie bei den Partnern der Verkehrsgemeinschaft im Landkreis Passau. Ziel der Studie ist es, die vorplanerischen Grundlagen zu ermitteln, mit deren Hilfe dann konkrete Maßnahmen angegangen werden können. Im Fokus stehen dabei Umlauf- und Bedarfsanalysen, unternehmensspezifische Betriebshofkonzepte und die für E-Busse benötigte Ladeinfrastruktur. Zusätzlich werden Möglichkeiten des Aufbaus und der Integration lokaler erneuerbarer Energieanlagen geprüft. Die Ergebnisse der Studie sollen die beteiligten Verkehrsunternehmen in die Lage versetzen, weitere Schritte auf dem Weg zur Nutzung von E-Bussen eigenständig und mit dem notwendigen Wissen angehen zu können. Auch soll dadurch im Hinblick auf kommende Fördermöglichkeiten eine verbesserte Reaktionsschnelligkeit in Bezug auf eine mögliche Antragstellung erzielt werden, um bei Ausbaumaßnahmen der Ladeinfrastruktur oder bei Busbestellungen bestmögliche Förderungen zu erhalten.
Mitarbeiter von GP Joule Connect GmbH waren in den vergangenen Tagen bei den Verkehrsunternehmen der Verkehrsgesellschaft Landkreis Passau (VLP) für eine Bestandsaufnahme unterwegs. Die hier organisierten Unternehmen Regionalbus Ostbayern GmbH (RBO), Eichberger Reisen, Fürst Reisen, Martin Pfeffer Verkehrsunternehmen, Niedermayer Reisen, die Regionalbusverkehr Passau Land und Max Seibold Verkehrsunternehmen haben sich für die Durchführung der Machbarkeitsstudie ausgesprochen.
Landrat Raimund Kneidinger hat sich die Arbeit von GP Joule auf dem Betriebshof der RBO angesehen. „Als Landkreis sind wir dankbar, dass unsere Verkehrsunternehmen hier mutig in die Zukunft vorangehen. Dieser Vorstoß fügt sich nahtlos in unsere Nachhaltigkeitsstrategie ein. Und deshalb unterstützen wir diese Studie auch mit eigenen Mitteln,“ so Kneidinger. Die Studie, die zwischen 300.000 und 400.000 Euro kosten wird, finanziert mit bis zu 60 Prozent der Bund. Der zuständige Ausschuss des Kreistags hat darüber hinaus im März einen Zuschuss durch den Landkreis von 50.000 Euro bewilligt.
Bislang verkehren im Landkreis Passau bereits fünf vollelektrische Busse im Orts- und Bäderverkehr Bad Füssing/Kirchham (inkl. Shuttle-Linie nach Pocking, Bahnhof), zehn vollelektrische Kleinbusse im Rufbus-Sektor sowie zwei Hybrid-Busse im allgemeinen Linienverkehr. Konkrete Ergebnisse der Studie werden schon im kommenden Jahr sichtbar sein. Bei der RBO sollen Ende des Jahres die ersten Elektrobusse ankommen. Bis nächstes Jahr sind dort 16 Fahrzeuge für den vollelektrischen Linienbetrieb eingeplant, wodurch sich die Busflotte mit alternativen Antriebsformen im Landkreis Passau auf über 30 gut verdoppelt. Wo deren Einsatz am Sinnvollsten ist und wie die entsprechende Infrastruktur aufgebaut werden soll, dass müssen aber noch die Ergebnisse der aktuell laufenden Studie zeigen.