Landschaftsgärtner: Ein Beruf für Macher und Gestalter
Die Betriebsbesuche von Raimund Kneidinger unter dem Motto „Landrat trifft Wirtschaft“ haben eine Reihe von Beweggründen. Einer davon ist das Werben für besondere Berufe – und das stand auch im Mittelpunkt des Ortstermins beim Fürstenzeller Garten- und Landschaftsbau-Betrieb Völkel.
Die Vielfalt und die Gestaltungsmöglichkeiten, die dabei die Familie Völkel für ihre Branche aufzeigten, begeisterten sowohl den Landrat als auch die weiteren Mitglieder seiner Delegation. Eva-Maria Kelch (Geschäftsführerin der Agentur für Arbeit Passau), Alexander Wagner (Geschäftsführer Jobcenter Passauern Land) und der Wirtschaftsförderer am Landratsamt Tobias Schock sowie Fürstenzell Bürgermeister Manfred Hammer überzeugten sich davon, mit welcher Bandbreite ein moderner Landschaftsbaubetrieb heute antreten kann. Fundierte Ausbildung, Freude am Arbeiten in der Natur und ein Gespür für Material, Verarbeitung und Gestaltung seien dafür die Voraussetzung, so Martin und Anita Völkel. 1992 hatten sie ihr Unternehmen gegründet. Heute, mit insgesamt sechs Mitarbeitern, gestalten sie Gärten, Terrassen, Zäune, Mauern, Pflasterungen und Wege bis hin zu Grünanlagen und Außenbereiche von öffentlichen Gebäuden. Dabei muss sich der Gartenbauer beim richtigen Baumschnitt und Pflanzenpflege ebenso beweisen wie im Landschaftsbau, wo es unter anderem auch um Planung und Gestaltung geht. Und auch diese Aufzählung zeige nur einen Teil der Anforderungen, wie Michael Völkel erläuterte.
Mit ihm steht bereits die zweite Generation in der Mitverantwortung für den Familienbetrieb. Er bringt die Faszination seines Berufs so auf den Punkt: „Kein Auftrag gleicht dem anderen. Das ist ein Beruf für Macher und Gestalter.“
Aber genau hier liegt auch die unternehmerische Herausforderung. Abklärungsgespräche und enormer bürokratischer Aufwand bei Kunden, Lieferanten und auch Behörden erfordern viel Zeit und belasten gerade kleinere Unternehmen. Das betrifft etwa beim Fuhrpark den technischen Aufwand für die Mauterhebung. „Das sind enorme Kosten“, so Anita Völkel. Und: Immer neue Materialien und hohe Kundenanforderungen machten Investitionen in Technik, Geräte und Fortbildung nötig.
Was hier für einen Unternehmer nicht gerade motivierend wirke, sei laut Martin Völkel das deutlich gesunkene Bildungsniveau bei vielen Bewerbern. Der Schulabschluss auf dem Papier und die tatsächlichen Fähigkeiten stimmten immer häufiger nicht überein. „Aber der Beruf des Landschaftsgärtners ist durchaus anspruchsvoll. Er verlangt räumliches Denken, technisches Verständnis, gutes Fachwissen in Mathematik, Teamfähigkeit, handwerkliches Geschick, Naturverständnis und auch eine gewisse körperliche Fitness.“ Im ersten Ausbildungsjahr lernen die Azubis an der Berufsschule in Straubing, im zweiten und dritten Jahr geht es in die Berufsschule nach Höchstädt an der Donau. Die überbetriebliche Ausbildung findet an der Deutsche Lehranstalt für Agrartechnik in Freising statt. Fazit von Martin Völkel: „Mit guter Aus- und Weiterbildung, mit Fleiß und mit der Freude am Gestalten stehen in unserem Beruf alle Möglichkeiten offen.“