Neues Team im Granitzentrum nimmt Arbeit auf
Hauzenberg. Das Granitzentrum Bayerischer Wald arbeitet jetzt unter Regie von Landkreis Passau und Stadt Hauzenberg, der Betriebsübergang zum Monatswechsel war reibungslos. Davon konnten sich jetzt sowohl Bürgermeisterin Gudrun Donaubauer als auch Landrat Raimund Kneidinger bei einem Besuch im Granitzentrum überzeugen.
Seit fast zwei Jahrzehnten gibt es das Granitzentrum Bayerischer Wald in Hauzenberg. Die Gesamtanlage gehört dem Landkreis und der Stadt Hauzenberg. Die Betreuung der jährlich rund 20.000 Besucher und die Organisation des Betriebs waren bislang durch eine private GmbH unter Führung von Ludwig Bauer erfolgt. Nach Auslaufen der entsprechenden Vereinbarungen zum 30. Juni 2023 betreiben nun die Stadt Hauzenberg und der Landkreis die Einrichtung in eigener Regie. Vorbehaltlich der Zustimmung der zuständigen Gremien wird zu diesem Zweck eine gGmbH mit Hauzenberg und dem Landkreis als Gesellschafter gegründet.
Um den Betrieb des Granitzentrums bereits zum 1. Juli 2023 zu sichern, hat schon jetzt ein gemeinsames Team aus Mitarbeitern des Landratsamtes und des Hauzenberger Rathauses im Granitzentrum die Arbeit aufgenommen. Unter der Leitung von Landratsamts-Pressesprecher Werner Windpassinger kümmern sich Sibylle Diry-Falkner, Elke Sobetzko-Preis (beide Tourismusreferat Stadt Hauzenberg) und Reinhard Baumgartner (Landratsamt/Kulturreferat) um den reibungslosen Betrieb des Museums. Diese „Task Force“ überbrückt die Zeit, bis die neu zu gründende gGmbH vollständig ihre Arbeit aufnehmen kann.
Die entsprechenden Vorbereitungen im Landratsamt erfolgten unter Federführung von Leitendem Regierungsdirektor Armin Diewald, Regierungsdirektorin Verena Schwarz und mit umfangreicher Unterstützung durch die Stadt Hauzenberg. Von Seiten des Rathauses hatten Geschäftsleiter Alexander Höllmüller und IT-Leiter Michael Hofmann im Vorfeld der Betriebsübergabe zahlreiche technische und organisatorische Fragen geklärt.
Fast zwei Jahrzehnte Granitzentrum – eine Erfolgsgeschichte
2005 wurde das Granitzentrum als bislang im deutschsprachigen Raum einzigartiger Museumsbau eröffnet, denn: Die Oberpfälzer Architekten Brückner & Brückner bauten kein Museum um den Granit herum, sondern der gewachsene Stein ist selbst Hülle und die Kulisse für eine imposante Gesamtinszenierung. Sowohl das Hauptgebäude als auch das Freigelände sind in einen stillgelegten Steinbruch am Hauzenberger Ortseingang integriert. Die spektakuläre Architektur erhielt bereits zahlreiche Preise. Das Museum gilt mittlerweile neben dem Haus am Strom oder dem Besucherbergwerk Kropfmühl als eines der wichtigsten touristischen Angebote im Landkreis. 2015 wurde die Dauerausstellung „Steinwelten“ um die Darstellung der Erdgeschichte („Weg im Fels“) ergänzt. Aktuell läuft die Überarbeitung der gesamten Präsentation, die sich vor allem der Geschichte des Granits, der Granitverarbeitung und der heimatgeschichtlichen Bedeutung dieses Werkstoffes für Hauzenberg und den Bayerischen Wald widmet.
Die Erfolgsgeschichte der Einrichtung ist untrennbar mit dem Hauzenberger Ludwig Bauer verbunden. Der gelernte Steinmetz hatte 1996 maßgeblich die Idee eines Granitmuseums für den Bayerischen Wald forciert und sowohl die Kommunal- als auch die Landespolitik für diese Idee begeistern können. Der damalige Kultusminister Dr. Hans Zehetmaier und in besonderer Weise der seinerzeitige Landrat Hanns Dorfner wurden zu großen Unterstützern des 3,6 Millionen Euro-Projekts. Fast 20 Jahre lang war Bauer dann auch für den Betrieb verantwortlich und führte dabei auch noch als Pensionist unzählige Gruppen durch die Ausstellung. Das Gästebuch des Granitzentrums ist voller begeisterter Kommentare. Die Altlandräte Hanns Dorfner und Franz Meyer sowie Landrat Raimund Kneidinger würdigen Bauers Arbeit als „prägend und bereichernd für den Kulturlandkreis Passau“.