Ölunfall auf der Donau: Einsatzkräfte üben Ernstfall
Obernzell. Über 200 Einsatzkräfte haben am Samstag in Obernzell den Ernstfall geprobt. Angenommen wurde ein Ölaustritt im Kraftwerk Kachlet bei Passau. Aufgabe der Einsatzkräfte war es, eine Ölsperre über die gesamte breite der Donau bei Obernzell einzurichten. Rund zehn Feuerwehren aus dem Landkreis und der Stadt Passau sowie aus dem benachbarten Österreich haben das in der Praxis geübt. Eingebunden waren auch das Wasserwirtschaftsamt, die Polizeiinspektion Hauzenberg, die Wasserschutzpolizei, das Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt, die Unterstützungsgruppe ÖEL und SanEL mit der Kreiseinsatzzentrale, der FüGK und dem BRK- Rettungsdienst sowie die Regierung von Niederbayern.
In der rund fünfstündigen Übung mussten die Einsatzkräfte die Ölsperre über die Donau ziehen. Die Breite des Flusses und die Strömung erschweren dies. Für die Einsatzkräfte in der Führungsunterstützung und die Einsatzleitung wurde das Szenario noch verschärft. Ein Frachtschiff hat einen Container verloren und ein Personenschiff hat diesen gerammt. Betriebsstoffe laufen aus und es gibt dutzende Verletzte auf dem Personenschiff, so das Übungsszenario. Hier war es die Aufgabe der Führungskräfte auf der virtuellen Ebene die Lage zu erkunden, weitere Einheiten und Einsatzmittel von Feuerwehr, Polizei und Rettungsdienst nachzufordern und die entsprechenden Bereitstellungs- und Behandlungsräume zu planen.
Insgesamt zeigten sich die Verantwortlichen mit dem Übungsverlauf zufrieden. Die Ölsperre funktioniert, ebenso wie die Abläufe beim Überqueren der Donau und die Übergabe an die österreichische Seite. An der ein oder anderen Stelle können noch Details verbessert werden, um im Ernstfall einen reibungslosen Ablauf zu gewährleisten. Aber dafür seien Übungen da, um Schwachpunkte aufzudecken.
Landrat Raimund Kneidinger dankte am Ende allen beteiligen Einsatzkräften für ihr Mitwirken: "Gerade die grenzüberschreitende Zusammenarbeit ist für uns als Nachbarn zu Österreich besonders wichtig. Daher bin ich dankbar, dass wir dieses Zusammenwirken heute unter Beweis stellen konnten."