Scheuer: „Radfahrregion Passauer Land“ steht vor einem Quantensprung

22. September 2021: Bundesminister sieht Stadt-Land-Konzept als wegweisend und will Förder-Hemmnisse abbauen
Radwegekonzept

Lkr. Passau. Das Konzept, das Radwegenetz in Stadt und Landkreis Passau zu verbinden und Lücken zu schließen, hat nach Überzeugung von Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer das „Zeug zu einem echten Quantensprung“. Das Passauer Land könne damit zu einer „Fahrrad-Region ersten Ranges“ ausgebaut werden. Das damit verbundene Investitionsprogramm des Landkreises mit einem Volumen von bis zu 14 Millionen Euro im Endausbau sei der „absolut richtige Schritt“.

1,5 Milliarden Euro stünden laut Scheuer bundesweit als Förderung zur Verfügung, davon 650 Millionen Euro für Konzepte zur besseren Verbindung von Stadt und Land. Auf den Landkreis Passau bezogen wären bis zu 10 Millionen Euro Bundesmittel möglich.  Dabei geht es in erster Linie um die Anbindung des nördlichen Landkreises, die Achse Passau-Fürstenzell und die Verbindung Passau-Neuburg am Inn und damit den Lückenschluss zum großen Radwege-Netz des Bäderdreiecks. Landrat Raimund Kneidinger verwies hier auf den ungebrochen E-Bike-Boom, der die Anbindung auch bergiger Regionen für Einheimische wie für Touristen attraktiv mache. Kneidinger umriss auch die Strategie des Landkreises, beim Radwegebau die Standards kritisch zu hinterfragen. „Nicht auf allen Abschnitten ist ein Vollausbau nötig, da kommt es auf die Verkehrsdichte und die konkrete Straßenführung vor Ort an.“

Mit Scheuer einig war sich der Landrat, dass es gelte, ein Hauptdefizit auszugleichen: Fehlende Radstationen zum bequemen Umsteigen vom Rad in Bus oder Bahn. Nur wenn dieses Angebot engagiert ausgeweitet werde, sei das Rad auch in ländlichen Regionen als Verkehrsträger für bestimmte Strecken attraktiv. Der Bundesminister gab den Rat, sich auch um Aufnahme in Förderprogramme zu bemühen, die die Sanierung vorhandener Radwege zum Ziel haben.

Wo hakt es derzeit beim Radwege-Ausbau? Dazu hatte der Landrat eine klare Ansage: Dass die jeweilige Kommune die benötigten Flächen nach den in Bayern geltenden Vorgaben erwerben muss und nicht nur pachten kann, verhindere vielfach einen raschen Ausbau. Auch im Landkreis Passau würde genau diese Förder-Voraussetzung viele Gemeinden zögerlich machen, merkte Kneidinger an.  Grund zu erwerben sei derzeit vielfach einfach nicht möglich, da die Eigentümer dazu nicht bereit sind. Bundesminister Andreas Scheuer teilte die Einschätzung Kneidingers und kündigte an, dieses Hemmnis auch von seiner Seite her zu hinterfragen.