Sternstunde für die Kultur im Passauer Land

Lkr. Passau. Mit einem großen Festakt auf Schloss Neuburg am Inn hat der Landkreis Passau seine Kulturpreise 2023 vergeben. Ausgezeichnet wurden Kulturschaffende aus dem Bereich Musik und Wissenschaft. Außerdem wurde der Nachwuchsförderpreis vergeben. Besonders gedankt wurde im Rahmen des Festaktes den fünf Kreisheimatpflegern für ihre wertvolle Arbeit für die Kultur.

Die Festrede hielt die Intendantin des Bayerischen Rundfunks, Dr. Katja Wildermuth. Sie blickte in Ihrer Rede zurück auf die Entwicklung des Kulturlebens im Landkreis Passau seit der ersten Kulturpreisverleihung 1992 parallel zu Medienentwicklung in der Gesellschaft. "Denn Kultur gibt unglaublich viel! Sie bereichert und verzaubert, sie blickt über Horizonte, sie ist Teil unserer Lebensfreude und sagt in einer Sprache, die alle verstehen: Was der Seele gut tut, tut dem ganzen Menschen gut!", betonte Landrat Raimund Kneidinger die Bedeutung der Kultur gerade für den Kulturlandkreis Passau.

Außerdem würdigte er die fünf Kreisheimatpfleger des Landkreises Passau Georg Schurm, Manfred Stolper jun., Dr. Wilfried Hartleb, Rudolf Drasch und Helmut Rührl, als "Bewahrer der immateriellen Schätze unserer Heimat."

Die Preisträger

Gloria Sogl (Nachwuchsförderpreis)

Die Künstlerin Gloria Sogl, Jahrgang 1994 lebt in der Marktgemeinde Wegscheid. Dort befindet sich auch ihr Atelier. Nach dem Abitur am Gymnasium in Untergriesbach folgte ein Studium für Grundschullehramt mit dem Schwerpunkt Kunst an der Universität Passau. Im Anschluss daran belegte sie an der Kunstuniversität Linz die Fächer Bildnerische Erziehung und Werkerziehung. Es folgten Studien an der Akademie für Bildende Künste Nürnberg und München. Gloria Sogl legte ihr erstes Staatsexamen für Kunsterziehung an Gymnasien ab und ist seit September 2022 als Masterstudentin am Dutch Art Institute in den Niederlanden. In den Jahren 2021 und 22 erhielt Gloria Sogl Stipendien des Bayerischen Staatsministeriums für Wissenschaft und Kunst für den Besuch der Internationalen Sommerakademie für Bildende Kunst in Salzburg sowie vom Freistaat Bayern für „Junge Kunst und neue Wege“. Die junge Künstlerin hatte bereits höchst erfolgreiche Ausstellungen in ganz Deutschland sowie dem angrenzenden Ausland.

Kurorchester Bad Füssing (Musik)

Das Kurorchester Bad Füssing besteht über fünf Jahrzehnte. Seit dem Jahr 2004 zeichnet Kapellmeisterin Anna Fuhrländer für das Orchester verantwortlich. Unter ihrer Leitung haben sich die hochqualifizierten Musiker zu einem homogenen Klangkörper entwickelt. Das Bad Füssinger Kurorchester erfreut nicht nur Kurgäste, sondern ist überregional anerkannt. Die wöchentlich zwölf Konzerte bieten für Gäste wie Einheimische musikalische Unterhaltung auf höchstem Niveau. Jährlich über 2,5 Millionen Kur- und ca. 1,8 Mio. Tagesgäste werden so begeistert. Das Orchester, so die Begründung des Ausschusses, sei durch sein  vielfältige Wirken ein überaus positiver Botschafter des Kulturlandkreises Passau.

Professor Dr. Johann-Bernhard Haversath (Wissenschaft)

Die Fülle der wissenschaftlichen Arbeiten und Publikationen des in Fürstenzell lebenden Historikers und Geographen ist höchst beeindruckend. Prof. Dr. Johann-Bernhard Haversath hat sich damit außergewöhnliche Verdienste um den Landkreis Passau, die Marktgemeinde Fürstenzell sowie die gesamte Region Niederbayern erworben. Neben seinen allgemein wissenschaftlichen Publikationen hat Prof. Dr. Haversath fünf Sachbücher mit regionalem oder lokalem Bezug veröffentlicht. In der Reihe „Fürstenzeller Besonderheiten“ sind über 17 Arbeiten erschienen. Hinzu kommen 26 Vorträge im In- u. Ausland zu Themen aus dem gesamten Landkreis Passau. Zahlreiche Fachexkursionen in Fürstenzell, dem Landkreis Passau sowie in den angrenzenden Landkreisen runden die wissenschaftliche Arbeit ab. Prof. Dr. Haversath hat mit seinem Wirken der Portenkirche in Fürstenzell wie dem Ort selbst eine wissenschaftliche Ausrichtung im Sinne eines Alleinstellungsmerkmals ermöglicht. Der Ausschuss würdigte zudem das stetige Bemühen des Nominierten in all seinem Wirken auch immer den gesamten Landkreis zu beleuchten und diesen in seinen Tätigkeitsschwerpunkt zu integrieren.