Unterwegs mit der Tafel auf Sammeltour
Hauzenberg. Es ist Dienstagmorgen, 8 Uhr. In den Räumen der Hauzenberger Tafel herrscht schon Hochbetrieb. Regina Falkner und Elisabeth Küblböck sortieren Lebensmittelspenden und bereiten die Liste für die heutige Sammeltour vor. Einer der Fahrer der Fahrer für die Sammeltour ist Hans Windpassinger. Er stapelt schon die leeren Kisten in den Kühlwagen vor der Tür. Heute fährt er aber nicht alleine – Landrat Raimund Kneidinger begleitet ihn und hilft auf der Sammeltour mit.
Die drei Ehrenamtlichen, die am Dienstagmorgen schon Kisten schleppen und Spenden sortieren sind Teil eines 43-köpfigen Teams, das sich für die Hauzenberger Tafel engagiert, erzählt Tafel-Leiter Josef Fisch, bevor die Tour beginnt. „Wir erfahren große Unterstützung durch die Bevölkerung, vor allem aber durch die Supermärkte, Lebensmittelhändler und Metzgereien in der Umgebung,“ sagt Fisch. „Aber das brauchen wir auch, um den Bedarf der Familien zu decken, die auf uns angewiesen sind.“ Zur Herausforderung werden für die Hauzenberger Tafel immer wieder größere Anschaffungen. „Wenn wir einen neuen Gefrierschrank, eine neue Kühlung oder ein Fahrzeug brauchen, dann sind das große Investitionen,“ so Fisch. Hier hofft der Tafel-Leiter auch in Zukunft auf die Unterstützung von Geldgebern wie Kommunen und Firmen.
Kurz nach 8 Uhr ist Abfahrt. Weil die Hauzenberger Tafel auch Menschen in den umliegenden Gemeinden versorgt, fahren sie dorthin auch zum Spendensammeln. Es geht über Sonnen, nach Breitenberg, Wegscheid, nach Untergriesbach und wieder zurück nach Hauzenberg. Die erste Station – eine kleine Metzgerei. Hier wird Hans Windpassinger schon erwartet. Eine ganze Kiste mit Wurstwaren steht schon bereit zum Mitnehmen. Weiter geht es durch Supermärkte, Discounter und kleine Geschäfte in den einzelnen Gemeinden. Überall kennt man den ehrenamtlichen Tafel-Fahrer – und fast überall in den Filialen haben die Mitarbeiter schon ein paar Spenden vorbereitet. Mal mehr, mal weniger. Etwa zwei Mal im Monat fährt Hans Windpassinger eine Tour für die Tafel, erzählt er dem Landrat auf der Fahrt zwischen den einzelnen Stationen. Und wenn er nicht hinterm Steuer des Kühltransporters sitzt, führt er Besucher durch die Stollen des Bergwerks Kropfmühl.
Die Hauzenberger Tafel gibt wöchentlich etwa 800 bis 1.000 Kilogramm an Ware aus, die sonst meist in der Tonne landen würde. Damit versorgt die ehrenamtliche Organisation momentan gut 120 Familien mit etwa 150 Erwachsenen und 125 Kindern. Seit 2007 gibt es die Tafel in Hauzenberg.
Gegen 11 Uhr kehren Hans Windpassinger und der Landrat zurück nach Hauzenberg. „Heute war ein guter Tag,“ begrüßt der Fahrer Regina Falkner und Elisabeth Küblböck, die schon darauf warten, die gesammelte in die Regale einzuräumen. Denn tatsächlich ist die Ladefläche des Kühltransporters bis auf den letzten Quadratzentimeter voll, als Windpassinger und Kneidinger an der Zentrale in Hauzenberg ankommen.
„Es ist beeindruckend, zu sehen, wie sich Menschen hier ehrenamtlich für andere einsetzen. Vielen Dank für Ihr Engagement aber auch an die Betriebe und Privatpersonen, die unsere Tafeln laufend unterstützen,“ so Landrat Raimund Kneidinger am Ende seines Arbeitstages bei der Hauzenberger Tafel.