Winterdienst des Landkreises: „Freie Fahrt ist unser Auftrag“
Lkr. Passau. „Freie Fahrt ist unser Auftrag“, bringt es Herbert Hebel, Leiter der Kreisstraßenverwaltung Passau, auf den Punkt. Keine leichte Aufgabe in den Wintermonaten. Die Kreisbauhöfe in Patriching, Wegscheid und Ortenburg sind allerdings gut vorbereitet. „Die Fahrzeuge sind einsatzbereit, die Bereitschaftspläne stehen, der Salzvorrat stimmt“, so Hebel.
Die beiden Straßenmeistereien im Landkreis Passau haben im Winter eine Mammutaufgabe. Sie betreuen eines der längsten Kreisstraßennetze in Bayern – insgesamt fast 600 Kilometer. Rund 50 Mitarbeiter im Winterdienst sorgen für freie Straßen. Die meistbefahrenen Strecken und die Schulverkehrswege haben Priorität. Dabei wird größtenteils Feuchtsalz, also mit Sole benetztes Streusalz, ausgebracht. Nur wenn die Temperaturen unter -10 Grad Celsius fallen, wird wegen einer besseren Auftauwirkung trockenes Salz gestreut Jetzt lagern dazu allein in den Hallen des Bauhofs Patriching etwa 1.200 Tonnen Streusalz. Die Sole – ein zu 21 Prozent gesättigtes Salz-Wassergemisch – wird vor Ort durch eine eigene Anlage aufbereitet und in den Streuaufsatz auf dem Winterdienst-Lkw gefüllt. Die modernen Streugeräte benetzen das Salz dann beim Streuteller mit Sole. Dadurch wird die Haftung des Salzes auf der Straße verbessert und ein Verwehen durch den nachfolgenden Verkehr verhindert.
Auf den Landkreisstraßen sind im Winter 19 Räum- und Streufahrzeuge im Einsatz. Davon gehören acht dem Landkreis selbst, elf stellen beauftragte Privatunternehmen. Zwei seiner Fahrzeuge hält der Landkreis auf Reserve, für den Fall eines Schadens an einem Fahrzeug aus dem Regelbetrieb. Die beiden Reservewagen sind bei starkem Schneefall aber auch mit Schneeschleudern unterwegs. In der vergangenen Saison hat der Landkreis rund 3.800 Tonnen Salz auf seinen Straßen ausgebracht. Die gefahrene Gesamtstrecke im Räum- und Streudienst: knapp 170.000 Kilometer. Dass der nördliche Landkreis klimatisch im Winter oft in einer anderen Liga spielt, zeigt sich u.a. bei der Aufteilung des Salzverbrauchs: Im Süden gut 1600 Tonnen, im Norden waren es fast 2200 Tonnen. Und: Die Räumsaison im Norden dauert im Schnitt fast acht Wochen länger.
Die Räum-Fahrzeuge sind sie bei normalen winterlichen Verhältnissen von 3.00 Uhr morgens bis 21.00 Uhr abends auf den Straßen. Im Extremfall ist aber auch ein 24-Stundendienst möglich – und das an allen Werktagen, Wochenenden und Feiertagen.
Probleme gibt es im Normalbetrieb kaum – nur bei extremen Wetterverhältnissen wird es auch für die Winterdienstfahrer manchmal schwierig durchzukommen. Eines wünschen sich Herbert Hebel aber von Anwohnern und Autofahrern: Mehr Verständnis, Geduld und Rücksicht: „Denn nur so können wir auf unseren Kreisstraßen zuverlässig für freie Fahrt sorgen.“