Hanta-Virus

Einem deutschlandweiten Trend zu folge kommt es 2019 wieder zu gehäuften Hantaviruserkrankungen. Mit Stand 19.08.2019 waren bayernweit 216 Fälle gesichert; niederbayernweit 103 Fälle. Davon entfallen 23 Fälle auf den nördlichen Landkreis Passau.

In Bayern gibt es starke regionale Unterschiede, in unserer Region ist neben dem Landkreis Freyung- Grafenau hauptsächlich der nördliche Landkreis Passau betroffen.

Natürlicher Wirt der Hantaviren ist die Rötelmaus, über Speichel, Kot und Urin werden die Viren in die Umwelt abgegeben und sind dort bis zu 2 Wochen infektiös. In Jahren mit hoher Rötelmauspopulation nach einem milden Winter und gutem Futterangebot kommt es üblicherweise zu vermehrten Krankheitsfällen.

Das größte Infektionsrisiko für eine Hantavirus-Infektion besteht im Kontakt mit Nagern oder deren Ausscheidungen.

Anstecken kann man sich, wenn man sich in Räumen aufhält, in denen Rötelmäuse vorkommen oder wenn virushaltiger Staub etwa beim Kehren oder bei Holzarbeiten aufgewirbelt und eingeatmet wird oder mit verletzter Haut in Kontakt kommt. Auch eine Übertragung durch Lebensmittel, die mit Ausscheidungen infizierter Nagetiere kontaminiert wurden, ist möglich

 Es empfiehlt sich deshalb, bei Reinigungsarbeiten einen Mundschutz und Schutzhandschuhe zu tragen und den Staub vorher mit Wasser zu besprühen, um Aufwirbelungen zu vermeiden. Vor Beginn der Reinigung sollte gut gelüftet werden. Nach der Arbeit sollten die Hände gründlich gewaschen werden. Tote Tiere soll man nicht mit der bloßen Hand berühren.

Exkremente sollten nicht mit dem Staubsauger entfernt werden, da so die Viren in die Luft abgegeben werden können.

Eine Übertragung von Mensch zu Mensch findet nicht statt.

Die Inkubationszeit, also die Zeit zwischen Anstecken und Ausbruch der Krankheit, beträgt üblicherweise zwei bis vier Wochen, in Ausnahmefällen kann sie nur fünf Tage oder bis zu 60 Tagen betragen.

Die Symptome einer Erkrankung ähneln einer Grippe mit hohem Fieber sowie Kopf-, Bauch- oder Rückenschmerzen. Häufig verläuft die Infektionen leicht, so dass sie gar nicht erkannt wird. Bei schweren Verläufen kann das Virus allerdings  die Nieren angreifen so dass es zu akutem Nierenversagen mit vorübergehend notwendiger Dialyse kommen kann.

Bei Verdacht auf eine Infektion wenden Sie sich an einen Arzt. Weisen sie Ihn auf einen möglichen Kontakt mit hantavirushaltigen Stäuben hin.

Vom Robert-Koch-Institut wurde ein Merkblatt verfasst, wie man Hantavirusinfektionen vermeiden kann, dies finden Sie unter

https://www.rki.de/DE/Content/InfAZ/H/Hantavirus/Merkblatt_PDF.html