Nitrat

Nitrat selbst ist in der Größenordnung des Grenzwertes der Trinkwasserverordnung von 50 mg/l ungiftig. Die gesundheitliche Bedeutung liegt im Risiko der Umwandlung von Nitrat zu Nitrit, das in höheren Konzentrationen für Säuglinge toxisch wirken kann („Säuglingsblausucht“) sowie der Bildung von krebserregenden Nitrosaminen.

Die durchschnittliche Aufnahme beim Menschen beträgt 130 mg Nitrat täglich. Von dieser Menge stammen 70 % aus dem Verzehr von Gemüse, 20 % vom Trinkwasser und rund 10 % aus gepökeltem Fleisch.

Nitrate werden von Pflanzen als Nährstoffe verwertet und in der Landwirtschaft als Düngemittel eingesetzt. Sie fungieren im Grundwasser als wichtiger Indikator für eine allgemeine Belastung des Grundwassers mit stickstoffhaltigen organischen Stoffen, die minimiert werden sollen.

Wie eine Verminderung der Nitratkonzentration im Grundwasser gelingen kann, lässt sich beispielhaft im Bereich der Innebene im südlichen Landkreis Passau zeigen. Hier bestanden in den früheren Jahrzehnten bei den Flachbrunnen flächenhafte Grenzwertüberschreitungen gemäß der Trinkwasserverordnung.

Um einen repräsentativen Überblick über die Situation gewinnen zu können, untersucht das Gesundheitsamt hier seit 1996 ausgewählte Einzelbrunnen, die sich vom Nordosten (Reding) bis Südwesten (Aufhausen) der Inn-Schotterebene erstrecken, jährlich jeweils zu den gleichen Bedingungen.
Die Grafik zeigt, dass die ehemals sehr hohen Nitratkonzentrationen deutlich reduziert werden konnten und die Grenzwerte jetzt bei den untersuchten Brunnen eingehalten werden:

Eine Verbesserung der Belastungssituation ist dabei stets langfristig im Verlauf vieler Jahre bzw. Jahrzehnte möglich, denn „Grundwasser hat ein langes Gedächtnis“. Sie kann nur durch Zusammenarbeit aller Beteiligten, einschließlich der Landwirtschaft, gelingen.
Dieser Weg der Minimierung von Schadstoffeinträgen in das Grundwasser muss konsequent weiter beschritten werden.