Scharlach/Streptokokken

Scharlach-Erkrankung

Himbeerzunge und hohes Fieber. Früher - bevor man Antibiotika hatte - war diese Krankheit gefürchtet. Er sticht ins Knie und beißt ins Herz. 4-6 Wochen nach der Erkrankung kann es zu Komplikationen kommen.

Scharlach wird hervorgerufen durch toxinbildende (= giftbildende) Streptokokken. Zu Infektionen kommt es v.a. in den Wintermonaten bei Kinder vom 4. bis zum 7. Lebensjahr.

 

Übertragung

Streptokokken werden üblicherweise über Tröpfcheninfektion von Mensch-zu-Mensch übertragen. Über die Hände ist ebenfalls eine Übertragung möglich oder durch Schmierinfektion.

Bei vielen Menschen (10-20%) finden sich Streptokokken in den oberen Luftwegen (Nase, Rachen), ohne dass diese selbst erkrankt wären. Die Übertragung geschieht üblicherweise jedoch durch erkrankte Personen, die sehr viel mehr Erreger ausscheiden.

 

Krankheitsverlauf

Nach einer Inkubationszeit von 1-3 Tagen kommt es zu Krankheitsgefühl, Halsschmerzen, Fieber, eitrigen Belägen der Mandeln, bei kleinen Kindern oftmals auch Bauchschmerzen und erbrechen. Der Krankheitsverlauf ist variabel und kann reichen von fast nicht vorhandener Beeinträchtigung bis hin zu lebensbedrohlichen Verläufen, wenn nicht therapiert wird.

Scharlach entsteht nicht bei jeder Streptokokkeninfektion, sondern nur bei solchen Bakterien, die Toxin (= Gift) produzieren. Dabei entsteht ein Ausschlag beginnend am Körperstamm, der 2 Tage nach Erkrankungsbeginn auftritt und 6-9 Tage bestehen bleibt. Typisch sind zusätzlich Himbeerzunge und eine Schuppung der Haut an Handflächen und Fußsohlen. Da es mehrere Toxinbildner gibt, kann man wiederholt an Scharlach erkranken.

 

Behandlung/Vorbeugung

Eine nachgewiesene Infektion sollte zur Vermeidung von Komplikationen antibiotisch (z.B. Penicillin über 10 Tage) behandelt werden. Auch kann so die Infektion der Umgebung effektiv verhindert werden. Eine Schutzimpfung gibt es nicht. Eine vorbeugende Antibiotikatherapie bei Kontaktpersonen ist nicht notwendig.

Desinfektion von Gegenständen ist ebenfalls nicht nötig.

Erkrankte Personen dürfen Gemeinschaftseinrichtungen erst dann wieder betreten, wenn nach ärztlicher Einschätzung keine Ansteckungsgefahr mehr besteht.

 

Komplikationen

Im Anschluß an die akute Erkrankung kann es nach 10-20 Tagen zu Folgeerkrankungen kommen. Dabei kann es zu dauerhaften rheumatischen Beschwerden der Gelenke, sowie eingeschränkter Herz- und Nierenfunktion kommen. Eine Antibiotikatherapie reduziert das Risiko hierfür.

 

Dauer der Ansteckungsfähigkeit

Unbehandelte sind bis zu 3 Wochen ansteckend. 24 Stunden nach Beginn einer Antibiotikabehandlung besteht keine Ansteckungsfähigkeit mehr.

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