Sexuell übertragbare Krankheiten

Allgemeines

Prinzipiell können nahezu alle Krankheiten durch Sexualkontakt übertragen werden.

Im engeren werden jedoch die unten aufgeführten Krankheiten dazugezählt.

Manche verursachen kaum Beschwerden, manche können schwer beeinträchtigen, manche führen unbehandelt zum Tode. Heute sind die meisten all dieser Krankheiten gut behandelbar.

Das Risiko für eine Infektion kann durch den Gebrauch von Kondomen wesentlich gesenkt werden.

Wichtig: der Sexualpartner muss mitbehandelt werden, da es sonst zu Reinfektionen kommt.

 

Chlamydien

Erreger: Bakterien (Chlamydia trachomatis, verschiedene Serotypen)

Übertragung: durch sexuelle Kontakte, auch oral und anal. In Deutschland 300 000 Neuinfektionen/Jahr

Krankheitsbild: die Hälfte der Betroffenen hat keine Beschwerden

  • bei Männern: glasiger Ausfluß aus Harnröhre, Brennen beim Wasserlassen
  • bei Frauen: gelber, eitriger Ausfluß, Brennen beim Wasserlassen, Schmerzen beim Geschlechtsverkehr

Diagnostik: Abstrich aus Scheide oder Harnröhre

Behandlung: Antibiotika, der Partner muss mitbehandelt werden!

Risiken bei Nichtbehandlung:

  • bei Männern: Entzündungen von Blase und Harnröhre
  • bei Frauen: Unfruchtbarkeit und Eileiterschwangerschaften

Schutzimpfung: gibt es bislang nicht.

 

Gonorrhoe (Tripper)

Erreger: Bakterien (Neisseria gonorrhea), weltweit verbreitet.

Übertragung: durch sexuelle Kontakte, auch oral und anal, selten während der Geburt

Diagnostik: Abstrich aus Harnröhre oder Gebärmutter

Krankheitsbild: Ausschlag v.a. Händen und Füßen, Gelenkentzündung

  • bei Männern: Brennen beim Wasserlassen, eitriger Ausfluß aus der Harnröhre, Rötung
  • bei Frauen: häufig symptomlos, vermehrt grünlich-gelblicher Ausfluß, u.U. Schmierblutungen, Brennen beim Wasserlassen

Behandlung: Antibiotika, der Partner muss mitbehandelt werden!

Risiken bei Nichtbehandlung:

  • bei Männern: Entzündung von Hoden/Nebenhoden kann zu Unfruchtbarkeit führen
  • bei Frauen: Entzündung von Gebärmutter, Eileiter, Eierstöcken kann zu Unfruchtbarkeit und Eileiterschwangerschaft führen, bei Schwangeren evtl. Frühgeburt oder Fehlgeburt

Prophylaxe: Verwendung von Kondomen

Schutzimpfung: gibt es bislang nicht.


Weitere Informationen finden Sie unter:

Hepatitis B (s. Hep B)

 

Herpes genitalis (HSV)

Erreger: Herpes-Virus HSV 2, weltweit verbreitet

Übertragung: durch sexuelle Kontakte, auch oral und anal.

Krankheitsbild: schmerzhafte Bläschen am Genitale bis zu 3 Wochen, evtl. Fieber, Brennen beim Wasserlassen, häufige Rückfälle, die jedoch leichter verlaufen

Behandlung: symptomatisch mit virushemmender Salbe oder Tabletten

Risiko: Eine Infektion in der Frühschwangerschaft birgt das Risiko der Schädigung des Kindes bzw. einer Fehlgeburt

Schutzimpfung: gibt es bislang nicht.

 

HIV (s. HIV)

 

HPV (humanes Papillomavirus)

Erreger: HPV-Virus, viele von ihnen erzeugen Warzen, manche können zu Gebärmutterhalskrebs führen.

Übertragung: sexuelle Kontakte, selten über Gegenstände

Krankheitsbild: Feigwarzen bei Männern v.a. an Vorhaut, Harnröhre, After; bei Frauen v.a. Scheide, Schamlippen, After

Behandlung:

Risiko: einige Arten können zu Gebärmutterkrebs führen

Schutzimpfung: wird empfohlen für Mädchen von 12-17 Jahren.

Wichtig: durch die Impfung entfällt nicht die regelmäßige Krebsvorsorge!

 

Syphilis (harter Schanker)

Erreger: Bakterien (Treponema pallidum), weltweit verbreitet

Übertragung: durch sexuelle Kontakte, auch oral

Krankheitsbild: verläuft in 3 Stadien

  • Stadium 1: (3 Wochen nach der Ansteckung): An der Eintrittsstelle der Bakterien bildet sich ein hartes, schmerzloses Geschwür (dies kann der Genitalbereich, sein aber auch im Enddarm oder Mund, verschwindet nach 2-6 Wochen wieder (damit ist man aber nicht wieder gesund!)
  • Stadium 2: unspezifische Beschwerden, evtl. Hautausschlag, Fieber, Schmerzen
  • Stadium 3: schwerwiegende Erkrankung v.a. des Herzens und des Nervensystems mit dauerhafter Schädigung bis hin zum Tod

Behandlung: möglichst frühzeitig mit Antibiotika, da eingetretene Schäden nicht mehr rückgängig gemacht werden können. Der Partner muss mitbehandelt werden.

Schutzimpfung: gibt es bislang nicht.

 

Trichomonaden

Erreger: Trichomonaden (Einzeller)

Krankheitsbild:

  • bei Männern meist keine Symptome (können Partner/in trotzdem anstecken)
  • bei Frauen gelblicher, übelriechender Schleim, Juckreiz der Scheide

Durch eine Erkrankung an Trichomonaden kann man andere Geschlechtskrankheiten, insbesondere auch HIV, leichter bekommen und auch übertragen.

Behandlung: Antibiotika, der Partner muss mitbehandelt werden.

Diagnostik: Scheidenabstrich, Harnröhrenabstrich