Warum der Wald mehr als nur Forst ist

02. Juli 2018: Staatmedaille Umwelt für Peter Langhammer aus Breitenberg – „Auch Totholz dulden“

Breitenberg. „Eine Waldwirtschaft, die keinen Baum ungenutzt altern und sterben lässt und kein Totholz duldet, kann nicht naturnah sein.“ Mit diesem Credo fasst Peter Langhammer die Philosophie zusammen, mit der er den privaten „Waldbetrieb Eichelberg“ (Breitenberg) führt – und für die er nun den Bayerischen Staatspreis Umwelt erhalten hat.

Für stellvertretenden Landrat Raimund Kneidinger, der in München bei der Preisverleihung durch Umweltminister Marcel Huber dabei war, sind solche Beispiele ökologischer Waldnutzung wichtig, gerade im von der Waldwirtschaft besonders geprägten nördlichen Landkreis. Diese „strengen ökologischen Grundsätze“ bescheinigte dem Breitenberger auch der Minister in seiner Laudatio und bezeichnete Langhammer als herausragenden Vertreter der  „Philosophie der ökologischen und nachhaltigen Waldbewirtschaftung“. Mit seinem Engagement beweise der studierte Forstwirt laut Marcel Huber einmal mehr: „Nachhaltigkeit und wirtschaftlicher Erfolg sind kein Widerspruch.“

Langhammer spricht in diesem Zusammenhang ganz bewusst vom „Waldbetrieb“ Eichelberg, nicht vom Forstbetrieb, um auf die natürliche Waldbehandlung und die vielfältigen Aufgaben und Funktionen des Waldes hinzuweisen. Gegenüber dem stellvertretenden Landrat machte er deutlich, dass er die „Ehrung nicht vorrangig als persönliches Verdienst, sondern als Anerkennung für alle engagiert Beteiligten im Waldbetrieb Eichelberg und in der Diözese Passau, einschließlich meiner Freunde und Kollegen in Wissenschaft und Forschung“ sehe. Peter Langhammer zeichnet auch verantwortlich für die Grundsätze der „Schöpfungsorientierten Waldnutzung“ der Diözese Passau, die Ende 2014 von Bischof Stefan Oster und Minister Helmut Brunner der Öffentlichkeit vorgestellt worden waren.

Auch wenn Arbeit im Wald „natürlich ein bestmögliches Zusammenwirken von Nutzung der Leistungen des Waldes, langfristiger Wirtschaftlichkeit und Schutz der Ökosystems Wald mit all seinen Lebewesen zum Ziel hat“, so will Langhammer eines betonen: „Forstwirtschaft bedeutet nicht automatisch auch Naturnähe.“ Es gelte daher, ganz bewusst verschiedene für Naturwälder typische natürliche Prozesse und Strukturen zu beachten und zuzulassen, „damit Natürlichkeit und Artenvielfalt in unseren Wäldern nicht noch weiter verloren gehen“. Dafür sei eines unerlässlich: Die Qualifizierung der Mitarbeiter.

Der Waldbetrieb Eichelberg umfasst insgesamt 220 Hektar, die seit 2002 nach den Naturland Richtlinien zur ökologischen Waldnutzung bewirtschaftet werden. Gemeinsam mit der Betreuung des Passauer Kirchenwaldes habe Peter Langhammer damit „die nachhaltige Waldbewirtschaftung weit vorangebracht“, so der Minister abschließend in seiner Laudatio.

Leider haben wir keinen Alternativtext zu diesem Bild, aber wir arbeiten daran.
Gruppenbild mit Minister mit (v.l.) Sohn Lukas Langhammer, stv. Landrat Raimund Kneidinger, Jens Schlüter (Berufskollege und Wegbegleiter), Umweltminister Marcel Huber, Peter Langhammer mit Lebensgefährtin Astrid Benne, Leonhard Stangl (Waldarbeiter und langjähriger Revierbetreuer im Waldbetrieb Eichelberg) und Helmut Ziegler (Berufskollege, Freund, Wegbegleiter und schon ganz frühes berufliches Vorbild)