Die Bewältigung der Unwetterschäden ist noch in vollem Gange und wird auch noch am Sonntag und bis zum Wochenbeginn andauern

19. August 2017: Weitreichender Stromausfall im nördlichen Landkreis Passau und immer noch unpassierbare Straßen fordern die Hilfsorganisationen

Die Bewältigung der Unwetterschäden ist noch in vollem Gange und wird auch noch am Sonntag und bis zum Wochenbeginn andauern

Weitreichender Stromausfall im nördlichen Landkreis Passau und immer noch unpassierbare Straßen fordern die Hilfsorganisationen

Das Schadensbild im Landkreis Passau hat sich im Laufe des Tages konkretisiert. "Der Schwerpunkt liegt im nördlichen Landkreis - von Salzweg über Hutthurm, Büchlberg, Thyrnau und Hauzenberg bis nach Breitenberg und Sonnen" berichtet Raimund Kneidinger, der Stellvertreter des Landrats, nach seiner Erkundungsfahrt durch den Landkreis Passau. Eine breite Schneise der Verwüstung hat das Unwetter hier hinterlassen und große Waldgebiete sind betroffen. Insbesondere im Bereich der Stadt Hauzenberg sind eine große Anzahl von abgedeckten Häusern zu verzeichnen. Ein schwieriges Problem stellt nach wie vor der weitreichende Stromausfall dar. Die Energieversorger arbeiten hier intensiv mit dem Technischen Hilfswerk und mit Koordinierung der Polizei an der Wiederherstellung. Auch sind weiterhin noch nicht alle Straßen wieder passierbar und einige Ortsteile sind deshalb nur schwer zu erreichen. Rund 580 Kräfte von Feuerwehr, Technischem Hilfswerk, Rotem Kreuz und Malteser Hilfsdienst waren den gesamten Tag über im Dauereinsatz und haben zusammen mit der Polizei vor allem dafür gesorgt, dass der Verkehr auf den Hauptachsen weitgehend fließen kann und Umleitungsstrecken eingerichtet werden konnten. Auch wurden durch Baumsturz in ihren Häuseren eingeschlossene Personen befreit. Schwerste Verletzungen oder gar Todesfälle aufgrund des Unwetters wurden bisher nicht gemeldet.

"Wir haben die Lage im Griff, aber von einer Entspannung  kann noch nicht gesprochen werden", stellte Kreisbrandinspektor Alois Fischl, dem die örtliche Einsatzleitung obliegt, in der Lagebesprechung am späten Samstag-Nachmittag fest. So werden zwar mit Einbruch der Dunkelheit die Arbeiten aus Sicherheitsgründen für heute weitestgehend eingestellt, jedoch wird der Einsatz am Sonntag in den Morgenstunden wieder aufgenommen. 

 Die Einsatzkräfte plädieren hier auch an die Vernunft der Bevölkerung.

Die Beseitigung umgestürzter Bäume und die Reparatur von abgedeckten Dächern birgt Gefahren und sollte nicht eigenmächtig und ohne Fachleute sowie auf keinen Fall ohne die erforderliche Sicherungsmaßnahmen erfolgen. Auch weisen die Behörden ausdrücklich darauf hin, derzeit von Waldspaziergängen Abstand zu nehmen. Die Gefahr von herabstürzenden Ästen und Bäumen besteht nach wie vor.

 Ein eindringlicher Apell geht auch an die Autofahrer. Die gesperrten Straßen dürfen auf gar keinen Fall befahren werden. Die ausgeschilderten Umleitungen sind strikt einzuhalten.

 Landrat Franz Meyer verschafft sich im Anschluss an die Lagebesprechung  noch einen Überblick vor Ort. "Ich bin überaus dankbar, dass die ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer noch in der Nacht zu den ersten Hilfseinsätzen ausgerückt sind und heute den ganzen Tag über in einigen Gemeinden, vor allem im südlichen Landkreis,  wieder etwas Normalität hergestellt haben. Aber es wartet auch noch sehr viel Arbeit auf die Hilfsorganisationen und es besteht noch erheblicher Koordinierungsbedarf um endgültig Entwarnung zu geben", stellt Landrat Franz Meyer fest. Deshalb wird auch der Katastrophenalarm noch aufrecht erhalten, der in der Nacht vom Stellvertreter des Landrats, Raimund Kneidinger, ausgelöst wurde.

 Passau, 19. August 2017 - 17.30 Uhr